Schlagwort-Archive: Rat mir mal

Plappermäulige Blicke

Hoffend sah ich sie an. Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu und mir wurde ganz heiß.
 
In der Regel sagt so ein vielsagender Blick nur eines: Hier weiß jemand den Blick nicht zu deuten oder sich nicht auszudrücken. Im günstigsten Fall ist es … Weiterlesen

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Öfter mal einen Punkt machen

Ob man lange oder kurze Sätze lieber mag, ist meist Geschmackssache.
Sie zu verwenden, nicht.
Sowohl die einen als auch die anderen gekonnt zu verwenden, ist jeweils eine Kunst.
 
Ob, wo und wie oft man zu den kurzen oder den langen Sätzen greift i… Weiterlesen

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Was die Hauptfigur frühstückt

Tom erwachte wie jeden Morgen, als sein grüner Wecker klingelte. Er stand auf und streckte sich. Dann ging er schlaftrunken ins Bad. Er schaute in den Spiegel. Lamgsam zog er seinen weiß-blauen Schlafanzug aus, gähnte, ging zur Dusche und stellte da… Weiterlesen

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Wende nicht die Redewendung

Redewendungen kennen wir alle. Und sie gehören zu den sprachlichen Bausteinen, die von angehenden Autoren besonders gern benutzt werden, so jedenfalls meine Erfahrung aus dem Lektorat.
 
Hin und wieder könnte man darüber streiten, ob es eine besond… Weiterlesen

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Nachschlagen, nicht nachtreten

In meinem letzten Blogeintrag habe ich darüber geschrieben, dass man als Autor eine Geschichte oder einen Roman nicht mit dem eigenen Wissen überfrachten soll.
Nun soll es darum gehen, sein eigenes Wissen immer wieder zu überprüfen. Genauer gesagt… Weiterlesen

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Der lehrreiche Roman

Mancher Autor kann sich offenbar nicht entscheiden: Will er einen Roman, ein Sachbuch oder gar ein Lexikon schreiben. Ist aber kein Problem, die Lösung ist einfach: Schreib alles zusammen!
Da werden dann munter Begriffe erklärt, während einer eher l… Weiterlesen

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Aus Prinzip Partizip?

(1) Lachend ging Tom die Straße entlang.

"Lachend" ist ein Partizip, Partizip I, um genau zu sein. Es wurde aus dem Verb "lachen" gebildet und drückt im Prinzip eine zweite Tätigkeit aus, die einer ersten untergeordnet ist.

Tom tut also in unserem Beispiel zwei Dinge: Er geht und er lacht.

(2) Tom ging die Straße entlang und lachte.

Trotzdem merken wir schon, wie sich mit dem Partizip die Betonung verschiebt. Der Schwerpunkt der Aussage in Beispiel (1) liegt darauf, dass Tom die Straße entlang geht.

Das Partizip kann nun noch erweitert werden:

(3) Laut lachend ging Tom die Straße entlang.

(4) Ãœber einen Witz lachend ging Tom die Straße entlang.

Spätestens in Beispiel (4) wird der Satz langsam unübersichtlich, selbst dann, wenn man zur besseren Ãœbersichtlichkeit das mögliche Komma setzt. Dennoch kann gerade hinsichtlich der Betonung die partizipiale Konstruktion erwünscht sein. Auch der sprachliche Rhythmus könnte die Entscheidung des Autors zugunsten des erweiterten Partizips beeinflussen.

Im Lektorat fällt mir aber immer mal wieder ein sehr inflationärer Gebrauch solcher Partizipialkonstruktionen (satzwertiges Partizip, Patizipialsatz) auf. Das mag zum einen daran liegen, dass der Autor das für einen besonders literarischen Stil hält, zum anderen an dem Bedürfnis, viel Information auf engem Raum zusammenzubringen.

Während Ersteres zumindest pauschal so nicht stimmt, ist Letzteres für einen literarischen Text alles andere als erstrebenswert. Denn wir schreiben ja nicht an einem möglichst informativen Artikel, für den uns nur begrenzter Raum zur Verfügung steht. Ganz im Gegenteil: Wir schreiben eine Geschichte, die durchaus mit Informationen geizen darf und soll, nicht aber mit den Sätzen, in denen sie dem Leser diese Informationen vermittelt.

Und eine Geschichte wird durch aktive Handlung getragen. Mit Partizipialsätzen erreicht man aber das genaue Gegenteil. Sie drücken nur noch sehr abgeschwächt Handlung aus, sind nicht selten bloßes Attribut. Dazu kommt noch, dass sie für den Leser inhaltlich schwieriger aufzunehmen sind und für den Autor oft alles andere als leicht zu händeln, vor allem, weil man genau darauf achten muss, dass der richtige Bezug unmissverständlich hergestellt werden kann (5).

Zusammenfassend kann man also sagen:
 
1. Partizipialsätze können wünschenswert sein, wo sie der gewünschten Absicht entsprechen.
2. Partizipialsätze können einen Text auflockern.
3. Partizipialsätze sollten sparsam eingesetzt werden und einen Text niemals beherrschen.
4. Achte auf Verständlichkeit (5).
5. Erschaffe keine "Partizipmonster" (6).
 
(5) Mit Bier angefüllt gab ich meinem Freund das Glas.
(6) Er ging seinen MP3-Player aus der Hosentache holend und AC/DC, seine Lieblingsband, heraussuchend die Straße entlang.

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Rat mir mal

Auf meinem Lektorenblog nimmt die Kategorie „Rat mir mal“ langfristig gesehen wahrscheinlich den wichtigsten Platz ein.
Nach und nach veröffentliche ich dort Schreibtipps, aber auch weitergehende Ratschläge rund ums Handwerk und das Veröffentlichen. Eben alles, was vor allem angehenden Autoren auf ihrem Weg helfen kann… Weiterlesen

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Dann, dann, dann. Und danach?

 
Er ging ins Zimmer. Dann zündete er sich eine Zigarette an. Danach blätterte er in der Fernsehzeitung.
 
Braucht es das "dann" und das "danach" überhaupt? Nein!
Wenn es nicht ausdrücklich anders betont wird, liest der Leser … Weiterlesen

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Formfehler

Es ist schön, wenn die Gedanken fließen. Erst einmal. Irgendwann, und sei es, nachdem sie komplett in die erste Manuskriptfassung geflossen sind, sollte man sie auch einmal ordnen. Das meine ich nicht nur inhaltlich, sondern auch formal.
Immerhin wis… Weiterlesen

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Immer diese ersten Seiten

Hans Peter Roentgen hat seinen Schreibratgeber entsprechend aufgebaut: "Vier Seiten für ein Halleluja". Er bewertet die ersten Seiten von Manuskripten, die Autoren ihm zugesandt haben, und gibt an diesen Beispielen Tipps, wie man es besser m… Weiterlesen

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Zuschuss-Liste

Bei Montsegur wurde eine Liste bekannter Zuschussverlage veröffentlicht. Beim nächsten Verlagsangebot unbedingt draufschauen! Wer eine seriöse Veröffentlichungsmöglichkeit sucht, sollte jeden sogenannten Verlag meiden, der in irgendeiner Form einen Zuschuss verlangt. Und nicht vergessen: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!

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Mir fehlt die Zeit

Gerade Autoren, die schon ein Buch geschrieben haben, bekommen immer wieder zu hören: "Ich würde ja auch gern einen Roman schreiben, aber mir fehlt die Zeit dazu."
Nun ist das für den Autor, der sich das anhören muss, nicht gerade schmeichelhaft, bedeutet es doch, er habe bis zu dem Zeitpunkt, an dem er mit dem Schreiben begonnen hat, offenbar nicht gewusst, wo er mit all seiner freien Zeit hinsollte. Dabei sind die meisten Autoren auf ein Haupt- oder wenigstens Nebeneinkommen angewiesen, das ihnen das Schreiben finanziert. Und selbst die, die erfolgreich genug sind, um vom Schreiben zu leben, waren das nicht von Anfang an.
Tatsächlich gilt in diesem einen Fall, sofern es eben nicht nur so dahingesagt ist, die Antwort: "Wer wirklich will, der kann!"
Natürlich bedeutet das, dass man sich Zeit zum Schreiben eventuell erst freischaufeln, organisieren muss, und es bedeutet noch mehr, dass man in dieser Zeit auch regelmäßig schreiben muss. Organisation und Disziplin sind also gefragt. Doch wenn man nur jeden Tag eine Seite schreibt, hat man nach einem Jahr einen 365 Seiten starken Roman.
Vielleicht gilt es, täglich eine Stunde früher aufzustehen oder eine Stunde später ins Bett zu gehen. Möglicherweise muss man eine der bisherigen Freizeitbeschäftigungen einschränken oder ihr für eine Weile ganz entsagen. Oder man steigt für den täglichen Weg zur Arbeit auf öffentliche Verkehrsmittel um und nutzt die Fahrzeiten, um zu schreiben.
Es wird keiner bestreiten, dass die individuellen Rahmenbedingungen, um einen Roman zu schreiben, für den einen weniger optimal sind als für den anderen. Doch mit dem nötigen Ehrgeiz, der für ein solches Projekt ohnehin vonnöten ist, sollte es jedem möglich sein, sich etwas Zeit zu erplanen. Die wirklichen Probleme, die einen Romanschreiber erwarten, liegen meist erst dahinter.

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Wenn Goethe fantasiert

Folgende interessante Informationen stellte der Administrator des Montsegur Autorenforums zur Verfügung (zur Quelle):

“Wie in der Literaturbranche bekannt, ist der August von Goethe Literaturverlag ein Zuschussverlag, der zur Frankfurter Verlagsgruppe gehört. Dabei handelt es sich um einen Pseudoverlag, dessen Publikationen üblicherweise kaum in Buchhandlungen zu finden sind. (1)

Um über echte Verlage und Pseudoverlage aufzuklären, ist das Fairlag Aktionsbündnis gegründet worden, ein internationaler Zusammenschluss von über 50 Autorenverbänden und Literaturinstitutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz: www.fairlag.org

Nun schreibt der August von Goethe Literaturverlag auf seiner Website:

Das erfolgreiche Wirken des August von Goethe Literaturverlags zu Gunsten der neuen, noch nicht etablierten Autoren regte die Schriftstellergewerkschaft sogar zur Schöpfung des Begriffs “Fairlag“ an.

Tatsächlich bezieht sich der Begriff “Fairlag“, wie er von der Schriftstellergewerkschaft und den übrigen Initiatoren des Fairlag-Aktionsbündnisses verwendet wird, ausdrücklich nicht auf den August von Goethe Literaturverlag. Das Bündnis warnt vielmehr ausdrücklich vor Geschäftspraktiken, wie sie bei Pseudoverlagen anzutreffen sind.

Die Täuschung der Autoren geht noch weiter. Der August von Goethe Literaturverlag schreibt auf seiner Website:

Der gemeinnützige Bund Deutscher Schriftsteller e.V. empfiehlt den AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG für neue Autoren.

Tatsächlich ist dieser “Bund Deutscher Schriftsteller e.V.“ (der mit der tatsächlichen Schriftstellergewerkschaft, die den Namen “Verband Deutscher Schriftsteller“ trägt, nichts zu tun hat) eine Einrichtung des Herrn Markus Hänsel-Hohenhausen, Kapitaleigner und Verlagsgründer der Frankfurter Verlagsgruppe AG Holding August von Goethe (2).
Der Verein gehört somit zum selben Pseudoverlagskonzern, und daher handelt es sich keineswegs um eine unabängige Empfehlung, sondern um eine Werbung für das eigene Medienkonsortium des in der Öffentlichkeit umstrittenen nichtadligen Trägers der Namen Markus von Hänsel-Hohenhausen alias Dr. Donatus Prinz von Hohenzollern. (3), (4)

(1) Siehe OLG München (Az 4 6 U 2250/09)
(2) Siehe OLG Köln (Az 14 U 116/08)
(3) Siehe OLG Frankfurt (Az. 2-03 O 68/08)
(4) Siehe OLG Frankfurt (Az 16U21/09)“

Fast schon bewundernswert, welche Unverfrorenheit derart schwarze Schafe zur Täuschung ihrer Lämmchen immer wieder an den Tag legen.

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Man muss es immer wieder sagen!

Im aktuellen Artikel des Literatur-Cafés liest man beinahe etwas wie Resignation heraus.

“Manchmal sind wir Don Quichotte. Wir kämpfen gegen Windmühlen und wiederholen wie Gebetsmühlen …“

Natürlich geht es um die Aufklärung über die schwarzen Schafe in der Literaturbranche: Zuschussverlage.
Verständlich, dass es nicht leicht fällt, Erfolge auszumachen, wenn die Flut der potentiellen und tatsächlichen Opfer nicht abreißt.

Dennoch Hoffnung am Ende des Artikels:

“Und solange dieser Artikel wieder einmal einer Autorin oder einem Autor diese Erkenntnis bringt, solange werden wir unsere Rosinante satteln.“

Daher: Rein in den Sattel und auf ins Literatur-Café! Es lohnt sich für jeden, der im Literaturbetrieb noch nicht ganz sattelfest ist.

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